Englische Lebensversicherungen gelten zwar als weniger weniger sicher, aber ertragreicher als deutsche Lebensversicherungen. Bei dem gegenwärtigen „Garantiezins“ lohnt sich ein Vergleich:
Englische Lebensversicherung – Vergleichsrechner
Stiftung Warentest: „Weniger Garantie, mehr Chancen“
In Erfahrungsberichte wird immer wieder darauf verwiesen, dass die typische (britische) englische Lebensversicherung eine wesentlich höhere Rendite abwirft als eine deutschen Lebensversicherung.
Dennoch haben viele hierzulande Vorbehalte, weil
- die englische Lebensversicherung weniger Garantien bietet und
- es eben keine Lebensversicherung nach deutschem Recht ist.
Wie lange können diese Vorbehalte noch greifen?
„Angesichts niedriger Zinsen steigen immer mehr Anbieter aus dem Geschäft mit der klassischen Lebensversicherung mit ihrer garantierten Mindestverzinsung aus. Talanx, Zurich, Generali und Ergo bieten das Geschäft nicht mehr an. Der Branchenführer Allianz hat angekündigt, die klassische Lebensversicherung zwar nicht komplett abzuschaffen, aber lieber risikoreichere Produkte zu verkaufen. Die Anbieter setzen auf Produkte, die keine Garantie für das eingezahlte Kapital bieten oder beispielsweise nur garantieren, dass die eingezahlten Beiträge zu Rentenbeginn zur Verfügung stehen.“ (Stiftung Warentest, 29.10.2015)
Andererseits gibt es auch für die englische Lebensversicherung keinen rechtsfreien Raum. Die wesentlichen Versicherungsdetails müssen gemäß EU-Recht den Kunden bereits vor Vertragsschluss mitgeteilt werden. Dazu gehört auch bei einer englischen Lebensversicherung, dass die Kunden vorab unverbindliche Modellrechnungen erhalten, in welcher fiktiv die Wertentwicklungen dargelegt sind.
Warum bringt eine englische Lebensversicherung erfahrungsgemäß eine höhere Rendite?
Allgemein werden dafür zwei Gründe angeführt: die längere Erfahrung der Briten mit der Lebensversicherung sowie an der vorwiegenden Ausrichtung der Versicherungsanlage am Aktienmarkt.
Durch ein speziell geschaffenes Glätteverfahren werden Schwankungen am Aktienmarkt ausgeglichen. Zudem unterliegen jedoch auch englische Lebensversicherungen der Finanzaufsicht.
Im Zuge der Harmonisierung in der EU gelten für eine englische Lebensversicherung grundsätzliche die gleichen steuerlichen Bedingungen wie für eine deutsche Lebensversicherung. Während der Einzahlungsphase sind die Beträge im Rahmen der Höchstbeträge als Sonderausgaben steuerlich abzugsfähig. In der Auszahlungsphase fällt gegebenenfalls Kapitalertragsteuer an.