US-Milliardäre haben seit Beginn der Corona-Pandemie ihr Vermögen um über eine Billion Dollar auf insgesamt vier Billionen Dollar vergrößert.
US-Milliardäre – größte Pandemiegewinner
Im SPIEGEL vom 10.12.2020 wurde berichtet:
„Die Milliardäre in den USA haben ihr Vermögen laut einer Studie seit Beginn der Corona-Pandemie um mehr als eine Billion Dollar (knapp 827 Milliarden Euro) gesteigert. Während das Gesamtvermögen der US-Milliardäre am 18. März noch bei rund 2,95 Billionen Dollar gelegen habe, sei es bis Montag dieser Woche auf mehr als vier Billionen Dollar gewachsen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Denkfabrik Institute for Policy Studies (IPS) und der Organisation Americans for Tax Fairness (ATF).“
In dem Beitrag wird ATF-Chef Frank Clemente zitiert, der hervorhebt, das niemals zuvor Amerika eine derartige Häufung von Reichtum in so wenigen Händen gesehen habe.
„‚Ihre Pandemie-Profite sind so enorm, dass Amerikas Milliardäre ein riesiges Covid-Hilfspaket bezahlen könnten, ohne einen Cent ihres vorherigen Vermögens zu verlieren.'“
Clemente verwies darauf, dass laut der Studie der Billionen-Zugewinn der Milliardäre ausreichen würde, um jedem der rund 300 Millionen US-Bürger eine einmalige Corona-Hilfe in Höhe von 3000 Dollar auszuzahlen.
Ähnliche Pandemie-Gewinne hatte im Oktober 2020 der „Billionairs Report 2020“ der Schweizer Großbank UBS und der Beratungsgesellschaft PwC ergeben. Demnach stieg das Gesamtvermögen der Dollar-Milliardäre weltweit auf einen Rekordwert von 10,2 Billionen Dollar.
Die Gruppe der Dollar-Milliardäre umfasst 2189 Männer und Frauen. Ihr Vermögen ist in Euro umgerechnet mehr als doppelt so groß wie die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands als größter europäischer Volkswirtschaft (2019: knapp 3,5 Billionen Euro). Das analysierte Vermögen umfasst Bargeld, Immobilien, Luxusgüter, Aktien und Firmenvermögen. Verbindlichkeiten wurden abgezogen.
Gewinne durch Verschuldung
Möglicherweise fragt man sich, wie solche Gewinne zustande kommen, wo doch die weltweite Wirtschaftsleistung massiv durch die Pandemie-Politik heruntergefahren wurde. Denn in den letzten Jahren ist die Wirtschaft im Durchschnitt kaum stärker gewachsen als die Jahre zuvor. Allerdings wuchs die weltweite Verschuldung.
Die TAGESSCHAU berichtete am 26.11.2020 über die neueste Analyse des Weltbankenverbandes:
„In seiner neuesten Analyse spricht der Weltbankenverband, das Institute of International Finance (IIF), von einem ‚Schulden-Tsunami‘. Seit Jahresanfang sei die Schuldenlast weltweit um 15 Billionen Dollar oder knapp fünf Prozent auf das Rekordniveau von 272 Billionen Dollar gestiegen. Das ist so viel wie nie.
Der Tsunami dürfte noch größer werden. Bis zum Jahresende werde die Verschuldung auf 277 Billionen Dollar steigen, prognostiziert der Bankenverband. Das entspräche 365 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der gesamten Weltwirtschaft, hat der IIF ausgerechnet. Ende 2019 lag die Verschuldung noch bei 320 Prozent des BIP.“
Zunehmender Reichtum auf der einen Seite = wachsende Verschuldung auf der anderen Seite. Hans-Werner Sinn kommentierte diese Entwicklung in der FAZ mit den Worten: „Man kann nicht auf Dauer von der Druckerpresse leben“. Irgendwann drohe dann eine hohe Inflation.
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