EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos

Strafzölle der Europäische Union auf chinesische E-Autos verschärfen den Handelskrieg mit China. Wem nützt das?

EU-Strafzölle – ein Schuss ins eigene Knie?

In der EU ist man noch immer nicht bereit, die selbstzerstörerische Sanktionspolitik an den Nagel zu hängen. Ein jüngstes Beispiel sind die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos, über die beispielsweise der Deutschlandfunk am 04. 10. 2024 berichtete:

„Die USA haben bereits Zölle auf verschiedene chinesische Produkte erhöht; die Importzölle auf Elektroautos sogar auf etwa 100 Prozent. Auch der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und China beschränkt sich nicht nur auf E-Autos. Bereiche wie die Stahlindustrie oder die Medizintechnik sind ebenfalls betroffen.“

Als Antwort verhängte China eine Woche später Einfuhrzölle zwischen 30 und 39 Prozent auf Spirituosen aus der EU, die aus der Destillation von Traubenwein gewonnen werden – Cognac, Armagnac, Grappa. Das dürfte vor allem die französischen Winzer treffen, denn 99 Prozent der Branntweineineinfuhren nach China kamen im vergangenen Jahr aus Frankreich.

Chinas Brain Drain führt zur Flucht aus den USA

Wohin die Zerstörung der Wirtschaftsbeziehungen führen kann, verdeutlicht unter anderem das nachfolgende Video von Kevin Walmsley, einem US-Amerikaner, der seit mehr als 10 Jahren in China lebt. Es deutet an, wer wen wirtschaftlich braucht: China die USA und Europa oder umgekehrt.

Hier einige Argumente aus seinem Bericht:

Zunehmend kündigen Chinesische Spitzenwissenschaftler in US-Unternehmen und Universitäten ihre Stellen und kehren nach China zurück. Nach Angaben des Wall Street Journal erwägen auch 40 % der chinesischstämmigen Lehrkräfte eine Rückkehr.

Die USA hätten auch ihren Reiz für chinesische Studenten verloren. Sie studieren mittlerweile eher in China als in den USA, denn

  • sind chinesische Universitäten mittlerweile in der Weltspitzenliga angekommen,
  • ist es weitaus günstiger als in den USA.

Damit gingen den US-Spitzenuniversitäten erhebliche Studiengebühren verloren.

Einerseits hätten die antichinesische Politik und der Rassismus in den USA dazu geführt, dass sich viele chinesische Wissenschaftler in den USA einfach „nicht mehr wohl“ fühlten. Andererseits könnten sie in China mittlerweile auch mehr Geld verdienen als in den USA.

Selbst Top-Führungskräfte von Microsoft haben das Unternehmen verlassen, um in China ein neues KI-Unternehmen zu gründen.

„Die Exportverbote für die schnellsten und leistungsstärksten Chips sollen chinesischen Unternehmen den Zugang zu diesen Chips verwehren und sie so von der Entwicklung von KI-Spitzentechnologien abhalten. (Drei chinesische) Spitzenkräfte von Microsoft haben MSFT jedoch verlassen, um ein KI-Unternehmen in Shanghai zu gründen.“

Sie hätten entgegen allen US-Behauptungen in China Zugang zu den besten Chips für KI-Anwendungen.

Übrigens gibt es ein ähnliche Entwicklung bie zahlreichen russischen Spezialisten, die insbesondere auch nach Beginn der speziellen Militäroperation in der Ukraine Russland verließen … und jetzt nach Russland zurückkommen.

Glaubt jemand, dass die Strafzölle China einschüchtern wird?

„Der Verband der Automobilindustrie warnt vor negativen Auswirkungen von Strafzöllen. Dies sei ‚ein weiterer Schritt weg von globaler Zusammenarbeit‘, betont VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Der potenzielle Schaden sei höher als der Nutzen des Instruments: ‚Drei von vier deutschen Autos gehen in den Export‘, erklärt die Lobbyistin. ‚Wir befürchten Rückstoßeffekte, die den Zugang zum chinesischen Markt erschweren, den wir für den Hochlauf von Elektromobilität brauchen.'“

 

 

Von Thomas Schulze

Mit den Beiträgen will ich helfen, anhand ausgewählter Beiträge besser zu verstehen, "was die Welt im Innersten zusammenhält"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert