bargeldloser Zahlungsverkehr
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Bargeldloser Zahlungsverkehr – Banken und Kreditkartenanbieter werden bisher nicht müde, dafür zu werben. Was kommt auf uns zu?

Mehr bargeldloser Zahlungsverkehr seit „Corona“

Seit Beginn der Corona-Wahn-Pandemie zahlen immer mehr Bürger mit Kreditkarte und digital – rund ein Viertel mehr als vor der Krise will der Bankenverband per Umfrage ermittelt haben.

Norbert Häring, Wirtschaftsredakteur des „Handelsblatts“ und Buchautor verfolgt diese Entwicklung seit vielen Jahren kritisch:

„Wenn wir digital bezahlen, also nicht bar, dann hinterlassen wir immer eine Datenspur. Und all diese Datenspuren, die verlieren sich nicht irgendwo im Nichts, sondern die werden alle ausnahmslos gesammelt, und die Bank ist verpflichtet, diese Daten aufzubewahren, und zwar bis zehn Jahre nach Ende der Geschäftsbeziehung, also fast ewig.“(1)

„Dann ist unser Bankkonto, und die Daten, die davon da sind, praktisch ein Logbuch unseres ganzen Lebens. Wo auch in 20 Jahren noch, jemand reingucken kann und unser ganzes Leben liegt vor ihm. Er weiß dann, wo wir am 20.8.2005 waren und was wir da getan haben. Fast jede Stunde.“(2)

Ähnliche Befürchtungen teilt der Wirtschaftswissenschaftler und Buchautor Ulrich Horstmann:

„Das ermöglicht die komplette Lenkung. Die kann man ja auch sehr schön verpacken, dass man sagt: Na ja, wir wollen nicht, dass unsere Bürger Alkohol trinken. Rauchen sollen sie auch nicht mehr. Also werden wir einfach, da wir ein kollektives Verbot nicht aussprechen wollen, dem Bürger xy, dessen Daten wir ja haben, einfach aussperren davon.“(3)

Freiheit und Anonymität werden so nur noch Makulatur. Bargeld soll mit Macht abgeschafft, zumindest zurückgedrängt werden.

Bargeldloser Zahlungsverkehr trifft vor allem die Ärmsten

Die Versuche zur Abschaffung des Bargeldes sind nicht neu. Beispiele finden Sie auch auf dieser Webseite.

Dorothea Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen verdeutlicht:

„Richtig wird natürlich momentan nicht die kolossale Abschaffung des Bargeldes diskutiert, aber es gibt so Ansätze, an denen man sieht, in welche Richtung es gehen könnte. Es geht um die Abschaffung der ein bis zwei Cent Stücke oder um die Grenzen, bis zu der man anonym bezahlen können soll und so weiter sind. Es sind also alles Indizien, die in die Richtung gehen, dass das Bargeld geschwächt werden könnte.“(4)

Die Abschaffung des 500-Euro-Scheins hat die EZB bereits im vergangenen Jahr beschlossen.

Eines der jüngsten Beispiele für die Folgen eines Teil-Bargeldverbotes ist Indien. Im Jahr 2016 kündigte der indische Regierungschef Modi an, dass schon vier Stunden später die beiden größten Geldscheine, 500 und 1.000 Rupien, nicht mehr als Zahlungsmittel verwendet werden durften.

Norbert Häring zu den Folgen:

„Das bedeutete, dass 90 Prozent des Bargelds nicht mehr gültig war, sondern nur noch auf der Bank eingezahlt werden konnte. Und das in einem Land, wo 90 Prozent der Transaktionen bar laufen oder damals zumindest gelaufen sind und die Hälfte der Bevölkerung gar kein Konto hat. Das hat dann bedeutet, dass gerade alle, die dies am nötigsten hatten, so von der Hand in den Mund und von ihrer täglichen Arbeit im informellen Sektor leben – Rikschafahrer, Schuhputzer, kleine Händler, ein sehr, sehr großer Teil der Wirtschaft – konnte kein Geschäft mehr machen, weil es kein Geld mehr gab.“(5)

Wir sollten auch nicht vergessen:

Vom bargeldlosen Bezahlen profitieren direkt besonders Kreditkartenanbieter und die Anbieter mobiler Bezahlmöglichkeiten:

„Zwischen 0,2 und 0,3 Prozent des Umsatzes erhalten Kreditkartenanbieter bei jedem Bezahlvorgang vom Händler. Apple verlangt vom Verkäufer für seinen Bezahldienst Apple Pay 0,15 Prozent des Umsatzes.“(6)

Wer das wohl bezahlt?

Corona als Verstärker für Verzicht der Bürger auf Bargeldverkehr

Wenn wie eingangs vermerkt seit dem Ausbruch des Corona-Wahns digitale und Kartenzahlungen zugenommen haben, dann nicht unwesentlich auch wegen der Angst-Psychose auf allen Kanälen.

Dazu nochmals Dorothea Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen:

„Hier wurde mit Corona Angst gemacht und, und, und. Das hatte eine Zielrichtung. Für den Verbraucher liegen die Vorteile beim Bargeld … Für die Kartenanbieter liegt der Vorteil eher im unbaren Bezahlen. Und deswegen hat man die Corona-Angst hier ganz klar für eigene Zwecke genutzt.“(7)

Offensichtlich gelingt es jedoch nicht schnell genug, dieses bargeldlose System umzusetzen. Da bietet sich eine „Corona-Pandemie“ zusätzlich als starker Hebel für bargeldlosen Zahlungsverkehr und für Ausspionieren an: Gästelisten in Gaststätten, Reisebeschränkungen in In- und Ausland, Testpflicht und „Quarantäne“ für Reiserückkehrer, Testen, Testen, Testen … bis endlich genug „Infizierte“ für die nächste Aussperrung gefunden sind – oder doch bis endlich alle erfasst sind – auch ohne digitale Signatur á la Bill Gates.

(1 – 7) deutschlandfunk.de, 08.10.2020

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Von Thomas Schulze

Mit den Beiträgen will ich helfen, anhand ausgewählter Beiträge besser zu verstehen, "was die Welt im Innersten zusammenhält"

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