Entspannt Richtung Ruhestand – Den Eintritt in die neue Lebensphase frühzeitig und gründlich planen
(djd). Die einen können es kaum mehr erwarten und sehnen den Ruhestand herbei. Andere würden gerne noch zwei, drei Berufsjahre dranhängen. In jedem Fall empfiehlt es sich, den Ruhestand frühzeitig vorzubereiten, insbesondere in finanzieller Hinsicht. Denn beim Übergang in die Rente steht in der Regel von einem Tag auf den nächsten ein geringeres Einkommen zur Verfügung. „Um im Ruhestand seinen Lebensstandard zu erhalten, sind rund 80 Prozent des Nettolohns notwendig“, weiß Korina Dörr, Leiterin von Geld und Haushalt, dem Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe.
Rentenkonto frühzeitig prüfen
Die Rentenauskunft gibt einen realistischen Blick auf die finanzielle Zukunft als Rentner. Ab dem 55. Lebensjahr erhalten Bürger eine solche alle drei Jahre. Sie ist wesentlich ausführlicher als die früheren Renteninformationen und berücksichtigt zum Beispiel auch Hinterbliebenenrenten.
Spätestens jetzt sollten angehende Ruheständler den Versicherungsverlauf in ihrem Rentenkonto gründlich prüfen und bei einer Lücke schnell aktiv werden, indem sie bei der Rentenversicherung einen Antrag auf Kontenklärung stellen. Auch alle weiteren zukünftigen Renteneinkünfte sollten in der Aufstellung nicht fehlen, wie beispielsweise Betriebsrenten oder privat abgeschlossene Rentenversicherungen.
Bei der Aufstellung der zukünftigen finanziellen Lage hilft der Einnahmen-Ausgaben-Check im neu aufgelegten „Budgetkompass fürs Älterwerden“. Die kostenfreie Broschüre mit nützlichen Tipps ist unter www.geld-und-haushalt.de oder Telefon 030-20455818 erhältlich.
Früher oder später in Rente gehen?
Wenn die finanzielle Situation geklärt ist, stellt sich die Frage nach dem passenden Timing. Wer mit einem früheren Renteneintritt liebäugelt, kann bereits ab dem 50. Lebensjahr spätere Abschläge mit Sonderzahlungen in die Rentenkasse ausgleichen.
Gut zu wissen: Die Zahlungen kann man über mehrere Jahre verteilen und als Aufwendungen für Altersvorsorge beim Finanzamt geltend machen. Viele Tarifverträge enthalten zudem Regelungen zur Altersteilzeit, Informationen dazu gibt es im eigenen Betrieb.
Viele aktive Menschen fühlen sich mit Mitte 60 unter Umständen allerdings auch zu jung für den Ruhestand und wollen noch im Job bleiben. Die gesetzliche Rentenversicherung fördert eine längere Lebensarbeitszeit: Pro Monat, den man später in Rente geht, erhöht sich der spätere Rentenanspruch um 0,5 Prozent. Ein Jahr zahlt sich somit mit einem Zuschlag von sechs Prozent aus. Wann der richtige Zeitpunkt für den Renteneintritt ist, kann jeder nur für sich selbst bestimmen.
Finanzielle Absicherung für Frauen
(djd). Frauen arbeiten im Durchschnitt 26, Männer hingegen 39 Jahre. Außerdem verdienen Frauen rund ein Drittel weniger – die Folge sind geringere Rentenansprüche. Umso wichtiger ist es, Möglichkeiten für eine finanzielle Verbesserung im Ruhestand auszuschöpfen.
Zeiten der Kindererziehung werden in der gesetzlichen Rentenversicherung so angerechnet, als hätte die Frau eigene Beiträge gezahlt. Für ab 1992 geborene Kinder werden drei Erziehungsjahre berücksichtigt. Zudem können Frauen frühzeitig mit ihrem Partner über einen finanziellen Ausgleich sprechen, wenn sie aus familiären Gründen beruflich kürzertreten. Ein notariell beglaubigter Ehe- oder Partnerschaftsvertrag schafft Klarheit.